Jetzt im Frühling bekommen wir von überall her Tipps, wie wir unsere Haut fit machen können für die wunderschöne Jahreszeit, in der wir wieder mehr von uns zeigen können und uns über die Wärme der ersten Sonnenstrahlen freuen dürfen. Von Peeling bis Lymphdrainage ist bei diesen Tipps alles dabei, und treue Leserinnen und Leser meine Kolumne wissen natürlich längst, dass mein Allzeit-Tipp, eine Sonnenschutzcreme mit Lichtschutzfaktor 50, in diesen Tagen wichtiger ist denn je.
Für viele Menschen bringt der Frühling aber nicht nur Frühlingsgefühle und Lust am Aufbruch und Rausgehen mit sich, sondern leider allzu oft auch eine kribbelnde Nase, tränende Augen und juckende Haut: Fast 15 Prozent der Deutschen leiden unter einer Pollenallergie – von Hasel, Birke oder Erle über Gräser bis hin zu Kräutern sind alle Erreger möglich. Das heißt, die Zeit der allergischen Reaktion fängt oft schon mit den Frühblühern im Februar an und geht hinein bis in den Herbst. Lange Zeit hielt man Reaktion der Augen und der Atemwege für die wesentlichen Symptome einer Allergie. Doch auch die Haut kann betroffen sein: Juckreiz, Schwellungen und Rötungen, Brennen, Ekzeme und manchmal sogar Bläschenbildung können allergische Hautreaktionen sein, wenn allergieauslösende Stoffe über die Haut in den Organismus eintreten. Insbesondere an Körperstellen, die wir mit zunehmendem Sonnenschein der Luft aussetzen, also Gesicht, Hals, Hände, Arme und Beine leiden bei allergieanfälligen Menschen unter diesen Symptomen.
Grund dafür ist zum einen natürlich die Überreaktion des Immunsystems, die grundsätzlich für Allergien verantwortlich ist, zum anderen ist eine geschwächte Hautbarriere sozusagen ein offenes Tor für Allergene aller Art. So unangenehm dies auch ist, so bedeutet es aber auch, dass wir vorbeugen können: Wir können einiges tun, um die Hautbarriere zu schützen und allergie-irritierte Haut zu pflegen.
Fangen wir bei der Haubarriere an: Diese schützen wir am besten mit einem intakten Säuremantel, der schädigende Stoffe abwehrt. Basische Reinigungsprodukte wie Seife mit einem pH-Wert über 7 greifen den Säuremantel an. Daher sollten wir – wenn wir mit allergischen Hautreaktionen zu rechnen haben – unsere Reinigungsprodukte daraufhin überprüfen und diese eventuell austauschen. Meine Empfehlung lautet, Produkte zu wählen, die den Wirkstoff Dexpanthenol enthalten. Dieser macht die Haut widerstandsfähig und kann auch zur Regeneration beitragen. Welche Produkte sich hier eignen, wissen die Fachleute in den Apotheken oder Drogeriemärkten. Bei der Auswahl der Produkte – auch wenn man keine Probleme mit Allergien hat – sollte man außerdem ein wenig über die eigene Haut Bescheid wissen: Das Alter spielt eine Rolle sowie die Neigung zu eher trockener oder fettiger Haut, zu Rötungen oder Juckreiz. Am besten lässt man hin und wieder eine professionelle Hautanalyse in der dermatologischen Praxis seiner Wahl machen. So weiß man genau, welche Wirkstoffe man braucht und welche nicht. Das hilft nicht der Haut, sondern auch dem Geldbeutel, da man Fehlkäufe vermeidet. Ich weiß, wovon ich spreche: Nicht selten sehe ich bei Freundinnen prall gefüllte Badezimmerschränke oder Schubladen mit teurer Kosmetik, die sie nicht verwenden. Ich sage nur: Wissen hilft! Mein vielzitierter Sonnenschutz hilft übrigens auch bei der Vorbeugung von Allergien: Er schützt die Hautoberfläche vor schädigender UV-Strahlung, die sich negativ auf die Hautbarriere auswirkt.
Und was kann man tun, wenn Vorbeugung nicht ausgereicht hat?
Eine gründliche Reinigung am Abend – einschließlich Haare – verschafft Linderung: Pollen und Allergene werden weggespült und stören nicht den Schlaf. Auch Kleidung, die mit Pollen sozusagen kontaminiert ist, sollten wir draußen lassen – zumindest aus dem Schlafzimmer. Ich plädiere dafür, sie öfter zu waschen und in der Hochzeit der Pollen NICHT draußen zu trocknen, so schwer das auch fällt, wenn so ein schöner Frühlings- oder Sommerwind weht. Das gilt auch für Bettwäsche, die natürlich nicht ganz pollenfrei bleibt, wenn man, was man ja durchaus tun sollte, regelmäßig lüftet. Ein Pollenschutz vor den Fenstern kann da übrigens auch sehr hilfreich sein. Überhaupt sollte man in seiner Wohnung schauen, dass die Pollen sich nicht so festsetzen können: Sie mögen gerne Vorhänge und Teppiche. Wer also sehr geplagt ist, sollte darauf vielleicht verzichten. Es gibt ja auch andere schöne Deko.
Und wenn alles nichts hilft, dann wissen Sie ja, dass Sie beim Facharzt Ihrer Wahl gut aufgehoben sind.
Ich wünsche Ihnen einen schönen, hoffentlich allergiefreien Frühling mit lauter schönen Gefühlen, Ihre
Daniela Uribe Holmgren