logo d_uribe holmgren

Tschüss zu ungebetenen Gästen auf der Haut (Kolumne Fuldaer Zeitung, Feb 2025)

Hautpilzen
Tschüss zu Hautpilzen! Erfahren Sie, wie Sie Pilzinfektionen erkennen, vorbeugen und effektiv behandeln – mit neuesten Diagnosemethoden.

Haben Sie schon mal etwas von „Dermatomykose“ gehört? Es ist ein medizinischer Begriff, hinter dem sich – wie so oft in meinem Job – etwas Unangenehmes verbirgt. Es handelt sich hierbei um den Fachbegriff für eine Pilzinfektion. Und Pilze – wir alle wissen es – sind ungebetene Gäste auf unserer Haut, und damit auch auf der Kopfhaut und den Fingern – oder Fußnägeln.

Diese Mikroorganismen leben unbemerkt in der Luft und im Boden, aber auch in so schönen Anlagen wie dem Schwimmbad, der Sauna oder dem Fitnessstudio. Mitunter leben sie sogar in unseren Körpern, wo sie – in bestimmten Mengen – auch ganz nützlich sind. Zu viele davon können allerdings lästig werden und zu Juckreiz und Schuppenbildung führen. Auf den Nägeln hinterlassen sie Flecken und können die Substanz zerstören. Sie kommen, wenn wir es ihnen zu gemütlich machen, denn sie lieben Wärme und Feuchtigkeit.

Vermutlich hatten viele von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, schon Kontakt mit den kleinen unliebsamen Besuchern – mit der richtigen Behandlung sind Sie diese sicher wieder losgeworden. Und damit wären wir auch schon beim Thema. Denn um die Pilze angemessen zu bekämpfen, muss man erst einmal wissen, mit welcher Sorte man es zu tun hat. Ihre Familie ist groß und die Vorlieben unterschiedlich. Hier ist eine Übersicht über die häufigsten Pilzerkrankungen in der Dermatologie:

1. Fußpilz

Er kann entstehen, wenn man viel in geschlossenen Schuhen unterwegs ist (dort ist es immer ein bisschen feucht und warm) oder wenn man die Füße nach dem Duschen nicht richtig abtrocknet. Als Symptome zeigt er Schuppenbildung zwischen den Zehen, Juckreiz und in fortgeschrittenen Fällen unangenehmen Geruch.
Lösung: Füße trocken halten, Baumwollsocken tragen und eventuell eine antimykotische Creme auftragen.

2. Nagelpilz

Er zeigt sich in Form von gelblichen, verdickten und brüchigen Nägeln und seine Behandlung erfordert viel Geduld.
Behandlung: Antimykotische Nagellacke oder Medikamente.

3. Candida

Dieser Pilz lebt in unserem Körper, sucht allerdings manchmal warme Hautfalten wie wir sie unter den Achseln, unter der Brust oder im Genitalbereich haben, auf.
Symptome: Rötung, Juckreiz und unangenehmes Unwohlsein.
Vorbeugung: Die betroffenen Bereiche trockenhalten und keine zu enge Kleidung tragen. Die Behandlung bespricht man am besten mit einem Arzt.

Erreger von Pilzerkrankungen sind meist Fadenpilze, die über die bisherigen Beschreibungen hinaus auch von Tieren in Haus und Hof übertragen werden können. Im Erdreich befinden sich mitunter krankheitserregende Pilze, und auch über Schimmelpilze und Hefen ist eine Übertragung möglich. Zudem gibt es Hauterkrankungen mit ganz ähnlichen Symptomen, die jedoch anders behandelt werden müssen.

Die Bedeutung einer präzisen Diagnose

Das alles erzähle ich Ihnen, damit Sie ein Gespür dafür bekommen, wie wichtig es ist, bei unklaren Erscheinungsbildern auf der Haut die dermatologische Praxis Ihres Vertrauens aufzusuchen. Nur Fachärzte können erkennen, ob es sich um eine Pilzerkrankung handelt, und bestimmen, was zu tun ist.

Bisher dauerte eine Bestimmung des Erregers von Pilzerkrankungen mehrere Wochen: In dieser Zeit konnte meistens nicht effektiv behandelt werden und es konnten auch keine anderen Maßnahmen, wie die Mitbehandlung des betroffenen Haustiers, getroffen werden. Seit kurzer Zeit jedoch gibt es eine neue Methode für den molekularischen Pilznachweis, den bereits viele Dermatologen in ihrer Praxis einsetzen.

Mit dem Euroimmun-Dermatomykose-Test kann man innerhalb eines Tages den Erreger bestimmen und gezielte Behandlungen einleiten. Das Risiko von Fehldiagnosen wird minimiert, der Erfolg tritt schneller ein, und auch Haustiere können direkt mitbehandelt werden.

Fazit

Sollten auch Sie Anzeichen einer Pilzerkrankung an sich feststellen, dann sprechen Sie Ihr dermatologisches Team an. Sie sind die Fachleute, die das Know-how und bestenfalls auch die neueste Technik vor Ort haben, um eine sichere Diagnose zu stellen und eine schnelle Behandlung einzuleiten.

Auch hier gilt: Was Spezialisten können, können nur Spezialisten – egal, was die beste Freundin diagnostiziert oder was die Apotheke ohne Rezept bereithält. Vertrauen Sie den Fachärzten. Weil wir es können.

Nun hoffe ich, dass auch Sie bald Tschüss zu Ihren kleinen Quälgeistern an den warmen Stellen Ihres Körpers sagen können. Denn kaum etwas ist so schön, wie wenn das Jucken und Brennen aufhört. Und wenn Sie Fragen dazu haben, dann wissen Sie bestimmt, wo Sie Ihren Dermatologen oder Ihre Dermatologin finden – wir alle schauen Sie gerne genauer an!

Daniela Uribe Holmgren

Tags :

Dermatologie

Teilen :

Lernen Sie uns und unsere Praxis kennen.

BLOG

Neueste Beiträge

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Seien Sie unter den Ersten, die mit unserem Newsletter die neuesten Nachrichten erhalten.

agenda-tu-cita